Den ganzen Text in der Hörfassung mit Fotos
Ueli Hess:
Bei vielen Aufgaben und Herausforderungen in meinem Leben war singen stets Begleitung meines Wirkens, dies in: ♦ Gottesdiensten und Glaubensfeiern wie Taufen, Hochzeiten, auch Beerdigungen ♦ Auch im Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen als Religionslehrer, Jugendarbeiter, ♦ als Heimleiter ♦ im Militär mit Soldaten ♦ sogar als Gefängnisseelsorger. Und immer erlebte ich die Lebenswahrheit, im Sinne der Lebensweisheit: „Wo man singt, da lass Dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder.“ Grüezi, Grüss Gott mittenand! Willkommen!! zur Morgenstund, hier im JoJo in Bremgarten. Sie kennen das Sprichwort: „Morgenstund hat Gold im Mund“ Ich habe auch schon gehört: „Morgenstund hat Gold im Mund, wer länger schläft, bleibt auch gesund.“ Beide Lebenserfahrungen haben recht. Als mich mein Bischof Felix per 1. Dezember letzten Jahres, in meinem 70-zigsten Lebensjahr, aus dem Dienst in den Ruhestand entliess, durfte ich erfüllt mit Glück und grosser Dankbarkeit zurückschauen auf ein vielseitges Schaffen. In der Einladung zur heutigen Morgenstund heisst es ja: Ueli Hess berichtet aus seinem Leben: ♦ als Seelsorger, ♦ Kirchenmanager, ♦ Heimleiter für milieugeschädigte Kinder und Jugendliche, nach dem Erfolgsmotto: “Wer andern eine Blume sät, blüht selber auf!“ Ich habe ja bereits verraten, dass bei vielen Aufgaben und Herausforderungen in meinem Leben das Singen stets Begleitung meines Wirkens war. Im reformierten Kirchengesangsbuch, ( leider nicht im katholischen ), gibt es ein wunderbares Lied, welches oft zu Beginn der Gottesdienstes am Morgen gesungen wird. Ausbildung in 4 Punkten:
♦ Diplom als Religionspädagoge, Luzern ♦ Sprachaufenthalt in Cambridege und Perugia ♦ Heimleiterausbildung am IAP, Zürich ♦ Theologiestudium in Chur, Luzern und Rom 4 Lebensdaten prägten mein Leben und meine berufliche Stationen, symbolischerweise nach Osten, Westen, Norden und Süden J 1) (21.09.1948) meine Geburt 2) (29. Juni 1974) Heirat mit Martina 3) (17. Juni 1975) Geburt unseres Sohnes Benedikt, inzwischen auch Grossvater einer 14 Jährigen Enkelin Aleyda und eines 3 Jährigen Enkels Alexander 4) (23.Juni 1993) Diakonweihe. Was tat ich in diesen 4 Himmelsrichtungen?
Auch erinnere ich mich gerne zurück auf segensreiche, nebenberufliche, Einsätze und Erfahrungen
5 Jahre war ich Präsident der Regionalen JUSESO Mutschellen. 8 Jahre Vorstandsmitglied VSA (Verein Schweizerisches Heimwesen). 8 Jahre Präsident HORESA, (Schweiz Hotel und Restaurant Seelsorge). 5 Jahre Kdt der Feuerwehr, Eggenwil. 22 Jahre Mitglied im erweiterten Vorstand des Kinderheim St. Benedikt, Hermetschwil, davon 7 Jahre im Schulheim Religionslehrer. 10 Jahre Präsident des CURIENSIS, das ist die Studentenverbindung der Theoloigischen Hochschule, Chur. 5 Jahre Mitglied der Sozialkommission der Stadt Lenzburg. 5 Jahre Mitglied des Hilfsvereins Stiftung St.Josef, Bremgarten. Machen wir kurz mal eine Rechnung:
Was gibt 1‘232 geteilt durch 365? (=3.375) 3 ¼ Jahre Militärdienst geleistet, mehrheitlich als Armeeseelsorger und Dienstchef der Armeeseelsorge auf Waffenplätzen und in einer Brigade. Davon 1 Monat in Wien an der Militärakademie, 2 Wochen in Lechfeld und 2 Wochen auf Kreta mit 99 AdA zur Unterstützung der Bundeswehr bei einer NATO-Schiessübung. Auch in dieser Umgebung nutzte ich jede Gelegenheit zum Singen. Zur Abwechsung lade ich euch jetzt zum Singen ein. Das Lied, welches wir jetzt, a capella!, singen heisst: Marsch in der Nacht oder mehr bekannt: „Die Nacht ist ohne Ende“ ♫♪♫♪♪ ♥ Jetzt ½ Stunde Kaffeepause ♥ Zum Schluss fasse ich nun in 3 Punkten zusammen:
1: Vielen von euch ist Thomas Prelicz als Seelsorger und Sänger im Operettenchor Bremgarten bekannt. Pastor Thomas Prelicz war ja in meiner Tätigkeit in der Pfarrei Bremgarten 5 Jahre Seelsorger in der freien Evangelischen Gemeinde und wir hatten es im Geiste der Ökumene sehr gut miteinander. Ihm erzählte ich vor Jahren, dass ich als Kind oft gefragt wurde, wie ich heisse und oft musste ich hören: „ So so, Ulrich Zwingli!“, dies ärgerte mich, weil ich nicht nachvollziehen konnte, warum diese feststellen konnten, dass ich ein Zwängli war. Aus dieser Erzählung hat er vor kurzer Zeit einen Presseartikel geschrieben mit dem Titel: „Zwängli manchmal notwendig“ und berichtet darin beiläufig über mich. „Vor vielen Jahren war ein Schulbube unterwegs zur Schule. Auf dem Schulweg erlebte er wieder einmal Frust. «Schau, der «Zwängli» kommt!» musste er sich des Öftern anhören, wenn er Menschen auf der Strasse begegnete. Das machte ihn traurig. Er war sich sicher, kein «Zwängli» zu sein,
später wurde ihm bewusst, dass er die Leute falsch verstanden hatte. Sie redeten nicht vom «Zwängli», sondern vom Zwingli. Der Bube hiess nämlich Ulrich. Dann schreibt er weiter: Huldrych Zwingli – vor ein paar Monaten durfte ich im Film «Zwinglis Erbe» in die Rolle des einflussreichen Konrad Hofmann schlüpfen. Dieser Hofmann war einer, der den Zwingli nach Zürich holte. Aber bald bereute er dies. Der Mann aus Wildhaus hatte extreme Ansichten und wollte die Kirche erneuern. Das führte dazu, dass Hofmann sich gegen den «Zwängli» stellte. Mich hat die Person von Zwingli wieder ganz neu beeindruckt. Ja, manchmal war er wirklich so etwas wie ein «Zwängli». Vermutlich musste er das sein, um überhaupt etwas bewegen zu können. Beeindruckt hat mich vor allem, dass er es wagte, auf Schweizerdeutsch, anstatt Latein zu predigen. Das führte dazu, dass Menschen plötzlich verstehen konnten, worum es eigentlich geht. Zwingli wollte, dass sich Gottes Wort verbreitete. Er war der erste der die ganze Bibel in die deutsche Sprache übersetzte (noch vor Pater Martin Luther). Doch Pfarrer Zwingli wollte vielleicht zu viel erzwingen. Er fiel auf dem Schlachtfeld. «Wer zum Schwert greift, wird mit dem Schwerte umkommen …» heisst es in der Bibel, welche er ja in unsere Sprache übersetzte. Aus dem eingangs erwähnten Buben wurde übrigens ein Pastoralraumleiter, ein Seelsorger, der es verstand, den Menschen in verständlicher Sprache das Evangelium lieb zu machen. Thomas Prelicz. 2: Vor 13 Jahre besuchte mein damaliges Dekanat Aarau die Ausstellung STRAFEN in Lenzburg. Dabei bot sich die Gelegenheit, sich einem Computertest von Prof. M. Killias der Universität Lausanne zu stellen.
Ergebnis: Ueli Hess ist ein Wiedergutmacher-Typ. Im Testergebnis ist zu lesen: "Eigentlich glaubt Ueli Hess nicht an die Wirksamkeit von Strafen. Er zweifelt, dass sich der ganze Strafaufwand von Bussen, Prozessen, Gefängnissen und Zuchthäusern auszahlt, obwohl er natürlich weiss, dass es ohne Justizapparat nicht geht. Er glaubt auch, dass die Opfer als vergessene Dritte zwischen Strafenden und Bestraften oft zu kurz kommen. In diesem Clinch interessiert er sich für Alternativen, die sich vermehrt mit den Tatfolgen beschäftigen. Wenn schon Strafen, dann mit Strafformen, welche die Versöhnung zwischen Täter und Opfer suchen oder zumindest in Ansätzen eine emotionale oder materielle Wiedergutmachung leisten. Ueli Hess weiss, ganz ohne Strafen geht es nicht. In solchen Fällen plädieren er für einen Strafvollzug, der ganz auf die Erziehung setzt und begrüsst darum den verstärkten Ausbau von integrierenden und offenen Formen des Vollzugs. Täter-Opfer-Ausgleich, Strafmediation, Electronic Monitoring oder gemeinnützige Arbeit sind alternative Strafformen aus dem heutigen Strafvollzug, die ihn begeistern. Er ist überzeugt, dass hier eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Tat und der Tatfolge stattfinden muss, die sich letztlich positiv auf Täter, Opfer sowie die Gesellschaft und deren Ordnung auswirkt. Sympathisch ist ihm auch, dass diese Formen deutlich weniger kosten als konventionelle Haftstrafen, weil die Täter besser ins Leben der Gesellschaft integriert werden. Im Strafvollzug appelliert er an die Selbstverantwortung. Wo dies nicht ausreicht, empfiehlt er das ausgleichende Gespräch, um zu einer Lösung zu kommen, welche die Strafe nicht braucht. Er bezeichnet sich als antiautoritär, tolerant, liberal. Ihm ist das Opfer wichtig. Trotzdem versucht er, den Täter zu verstehen, bevor er an eine Strafe denken mag. Ist etwas vorgefallen, dass "Strafe" verdient, reicht oft eine Entschuldigung mit den richtigen Worten im richtigen Moment. Von der Gesellschaft wünscht er Toleranz und weniger Angst." Das trifft doch wieder kräftig zu: „Die Vergangenheit will nicht enden und die Zukunft hat schon begonnen, deshalb haben wir gegenwärtig viel zu tun.“ Zitat unbekannt. Oder wie es Albert Einstein immer wieder sagte: „Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.“ 3: Seit meinem 70-zigsten Lebensjahr;
„Io! vivo in una zona meravigliosa!!!“ Ich lebe in einer wunderschönen Gegend! in einer suptropische Vegetation im Locarnesegebiet und gehöre zur Pfarrkirche der heiligsten Petrus+Paulus, der Pfarrgemeinde Brissago. Darum wollen wir zum Schlusspunkt das Tessinerlied singen: „Ticino e Vino“ ♪♫♫♪... Ueli Hess wohnt heute im schönen Tessin:
CH-6614 Piodina/Brissago |
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„All Morgen ist ganz frisch“ und neu des Herren Gnad und grosse Treu; sie hat kein End den langen Tag, drauf jeder sich verlassen mag. O Gott, du schöner Morgenstern, gib uns, was wir von dir begehrn: Zünd deine Lichter in uns an, laß uns an Gnad kein Mangel han. Treib aus, o Licht, all Finsternis, behüt uns, Herr, vor Ärgernis, vor Blindheit und vor aller Schand und reich uns Tag und Nacht dein Hand, zu wandeln als am lichten Tag, damit, was immer sich zutrag, wir stehn im Glauben bis ans End und bleiben von dir ungetrennt. ♪♫ ▼Hier kannst du auch mitsingen..♫
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„Die Nacht ist ohne Ende“ Die Nacht ist ohne Ende, der Himmel ohne Stern, die Strasse ohne Wende und was wir lieben fern. Ah, ah, ah …. Gebeugte Rücken tragen die harte, schwere Last, und müde Schritte fragen, wann endlich kommt die Rast. Ah, ah …. Wann scheint die Sonne wieder, wann wird es hell und licht, wann fällt der Kummer nieder, wann drückt die Not uns nicht. Ah, ah, ah ….. Geduld es wird sich wenden, verlasst euch fest darauf, in Gottes weisen Händen liegt aller Weltenlauf. Ah, ah, ah ….. ♫♫♪ ♫♪
Ticino e Vino 1. Das Sonnenland Ticino das reimt so schön auf Vino und unter seiner Sonne da wächst des Zechers Wonne; drum trink in den locande, die herlichen bevande; denn dieser Rebensaft, der gibt Humor und Kraft. ♦ Ref.: Ticino di Vino, o sano Nostrano, avanti Chianti, disera Barbera; Ticino di Vino, o sano Nostrano, avanti Chianti, Barbera per me! ♦ 2. Man gurgelt molto sano am Morgen mit Nostrano und hat zur saubern Kehle noch Freud´ an Leib und Seele; man singt bei diesem uso so schön wie ein Caruso und nimmt des Tages Lauf mit Lust und Liebe auf. Ref.:- 3. Die Arbeit geht avanti bei einem Glas Chianti; denn kaum ist dieses runter, so wird man wieder munter; ja so ein goccia d´oro versüsst uns den lavoro; im Weine bleibt man frisch als wie im Bach der Fisch. Ref.:- 4. Und kommt die bella sera, so schmeckt ein Glas Barbera und Lust auf Abenteuer erwacht in seinem Feuer; drum fröhlich auf die Piazza; schon harret die ragazza; und bei Musik und Tanz verlischt des Tages Glanz. Ref.:- ♪♫ |